Auszüge aus der wissenschaftliche Hausarbeit meiner Tochter
Lý-Elisabeth Dang
Strukturreformen in der katholischen Diözese Poitiers
in (Mittel-West) Frankreich
Die Diözese Poitiers ist eine der ältesten Diözesen in Frankreich. Sie blickt auf eine lange und reiche Traditionsgeschichte. Ihre Wurzeln reichen weit bis ins 4. Jahrhundert zurück.1 Die ersten christlichen Gemeinden sind in Städten entstanden. Die Stadt Poitiers, als Hauptstadt der ehemaligen Grafschaft Poitou, mit ihrer Universität von 1431 wird von einer langen geistigen Tradition geprägt. Die Umgebung jedoch ist von der Landwirtschaft geprägt. Je nach ländlicher Beschaffenheit dominieren Getreideanbau, Viehzucht oder kleine miteinander vernetzte Betriebe.2 Poitou ist in der Vergangenheit und noch in der Gegenwart Durchzugsgebiet gewesen. Rouet, der ehemalige Bischof von Poitiers, nennt ein daraus entstandenes Erfordernis und gleichzeitig eine beachtliche Stärke der Bevölkerung, nämlich das Pflegen starker menschlicher Beziehungen, in denen sich alles auf der Ebene von Mensch zu Mensch entscheidet.3
Heutzutage umfasst das Gebiet der Diözese zwei Départements, Deux-Sèvres und Vienne, und ist in 14 Räume aufgeteilt, wovon lediglich drei Städte sind.4 Die Bevölkerung beträgt um die 750 000 Einwohner. Davon lebt ungefähr die Hälfte in den drei größten Städten Poitiers, Niort und Chatellerault sowie deren Umland. Die Diözese konstatierte einen enormen Rückgang an Priestern. Von den dort geweihten 300 Priestern, waren Anfang der 90er Jahre bereits 100 über 80 Jahre alt. Es wurde davon ausgegangen, dass 2024 die Priesterzahl auf ca. 45 sinken würde. Somit entsprach das bisher flächendeckende Pfarreisystem nicht mehr den Herausforderungen der Gegebenheiten.5 Aufgrund dieser Situation wurden zwei Synoden der Diözese einberufen, von welchen die eine 1993 Richtlinien für die Strukturreformen in Poitiers setzte und die zweite 2003 eine Auswertung der gesammelten Erfahrungen zum Ziel hatte.
Zwei Ansätze prägten die Synode von 1993. Zum einen sah die Kirche von Poitiers sich selbst mit den gesellschaftlichen Entwicklungen verbunden. So sei die Frage nach der Gestalt der Kirche, nicht zu lösen von der Frage nach der Entwicklung der Gesellschaft, z.B. die Abwanderung der jungen Leute vom Land in die Städte und damit die Entvölkerung ländlicher Räume. Zum anderen war der Ansatz, die Gleichheit der Getauften, also das gemeinsame Priestertum aller Glaubenden wieder zu entdecken.6
Durch die Wahrnehmung Poitous als Missionsgebiet (trotz hoher Mitgliederzahl von 700 0007), dessen Bewohner sich nicht mehr mit dem Christentum identifizieren konnten, sollte die Dimension der Sendung zur Verkündigung des Evangeliums Priorität erhalten.8 Jegliches „Chefdenken“ sollte umgekehrt werden. Nicht die Gemeindeglieder sollten dem Priester dienen, sondern er ihnen. So wird der Dienstcharakter der Priester am Volk Gottes hervorgehoben. Die Synode berief sich auf die Sakramente der Initiation (Taufe, Firmung und Eucharistie), die jeden Christen befähigen, also auch die Laien ihren Glauben in Wort und Tat zu bezeugen. Die von der Synode eingerichteten Strukturen, also die 14 Räume (territoires), die 74 Sektoren, Verbände und Dienste sollten der Entstehung von Gemeinschaften dienen.
Es sollte ein Ansatz gefunden werden, der auf die Unterschiedlichkeiten der örtlichen Gegebenheiten einging. ….Dementsprechend schien Zentralisierung des christlichen Lebens keine Lösung, da diese das Leben auf dem Land weiterhin ausgedünnt hätte. Denn so sah es ohne hin aus: Das öffentliche Verkehrsnetz auf dem Land wurde reduziert, Schulen geschlossen, Dienstleistungen, wie die Post und Einkaufsmöglichkeiten verlagerten sich in die Städte. Dementsprechend zogen die Menschen vom Land in die Stadt um. „Die Ungleichheit wird größer: Zentralisierung schwächt die Peripherie.“9
Weitere Gründe waren, dass Zentralisierung die Macht der Priester stärkt und „man keinen einzigen neuen Christen“ dazu gewinnt.10 In anderen Diözesen geschah genau dies, die Vergrößerung der Pfarreien. Ursprünglich sollte das flächendeckende System der Pfarrei der größtmöglichen Nähe dienen. „Ein Priester kann nicht durch einen oder mehrere Laien ersetzt werden, schon gar nicht in Strukturen, die von Priestern für Priester konzipiert und von ihnen bestimmt sind.“11 Die Entscheidung gegen Zentralisierung, ließ den Blick frei werden für andere Orte, die sich anders organisieren:
„Beispiele anderer Länder zeigen uns Modelle einer ganz anderen Funktionsweise. In Lateinamerika, in der Karibik, in Südostasien, in Afrika. Tausende von Christen sind anders organisiert, in Basisgemeinden, in Wohnviertelgemeinden, in Basisgruppen. Diözesen mit mehreren hunderttausend Einwohnern haben weniger als dreißig Priester oder sogar zwanzig, die weniger überlastet scheinen als die Priester in Frankreich. (…) Weil sie die Organisation, die für unsere Vergangenheit bestimmend war nie gekannt haben, waren sie auch nie in Versuchung zu meinen, Christus habe sie im Stich gelassen! Es geht hier um ein echtes Glaubensproblem. Wenn man das Leben der Kirche mit einer kontingenten Organisation verwechselt, (…), erscheint die Armut als völliges Aufgegebensein, als Gottverlassenheit. (…) Glaubt man hingegen, dass Christus uns treu bleibt und dass Ende einer Struktur nicht schon das Ende der Kirche bedeutet, dass Gott dieser Kirche die Arbeiter zugesteht, die sie heute benötigt, dann öffnet die Hoffnung die Tür zum Erfindungsgeist. Anders gesagt: Sie öffnet die Tür zum Vertrauen.“12
Nach der Synode von 1993 entschied sich die Diözese also bewusst gegen Zentralisierung und setzte sich einem Prozess der Neufindung und der Umkehr aus. Sie gab bewusst Raum zum Ausprobieren von Strukturen, welche durch die gemachten Erfahrungen bestätigt oder verändert werden durften. Zehn Jahre später fand 2003 die nächste Synode statt, worin die gesammelten Erfahrungen ausgewertet und offene Baustellen benannt wurden. Den zwei großen Versammlungen im Mai und Oktober 2003 gingen zwei Jahre an Vorbereitung voraus.13 Einige Schritte seien hier benannt, um eine Ahnung der Dimensionen von Beteiligung und des Prozesshaften zu geben: Pfingsten 2001 wurde die kommende Synode angekündigt. September 2001 fand bis Februar 2002 eine große Beratung und Befragung mit den Bewohnern der Diözese statt zum Thema: Dem Leben einen Sinn geben und Kirche gestalten.
Von Oktober 2002 bis 2003 sollte das Buch der Apostelgeschichte gelesen und meditiert werden. Im Januar 2003 erfolgte die Einberufung der Deligierten für die Generalversammlungen. Im November 2003 wurde schließlich der Synodenbericht herausgegeben.
Drei Merkmale werden hier hervorgehoben:
Zum einen sind die christlichen Sakramente der Initiation (Taufe, Kommunion und Firmung) Grundlage.
Als Zweites, wird als Ziel Zeugnis zu geben und die Mission der Kirche genannt.
Zum dritten wird eine pastorale Grundentscheidung benannt: menschliche Nähe als die Weise, wie Gott in unserer Geschichte gegenwärtig und sichtbar wird.14
Grundlegend für eine Neuorientierung mit der Synode von 1993 ist die Frage „Was ist nötig, dass Kirche existiert?“ Bischof Rouet benennt
drei Verantwortlichkeiten:
Den Glauben verkünden,
Beten und
den Menschen dienen.15
Dementsprechend wurden drei Laien als Teil der „équipe locale d’animation“ abgekürzt „e.l.d’a.“ jeweils mit diesen drei Verantwortlichkeiten betraut. (Equipe heißt Mannschaft, locale – örtlich, d'animation – zur Belebung, d.h. also einer örtlichen Mannschaft (wie im Sport) zur Belebung der Gemeinden/Kirche.)
Methodisch wurde die Erfahrung gemacht, dass die zeitliche Begrenzung (3 Jahre, einmal wiederholbar) sowie eine präzise Aufgabenbeschreibung einen Rahmen setzen, der hilfreich für die Orientierung und die Motivation der Gerufenen ist.
„Je mehr Vertrauen man nämlich in die Menschen setzt, desto genauer muss eine Verfahrensweise den Rahmen festlegen. Nicht um das Vertrauen dann doch wieder einzuschränken, sondern um den Menschen nicht zu strapazieren und ihre Großzügigkeit nicht zu missbrauchen. (…) Die Exaktheit der Aufgabenstellung ist eine Garantie für Zukunft und Weiterentwicklung.“16 Grundlegend ist für das Anvertrauen von Verantwortlichkeiten die Überzeugung, „dass es keinen Christen gibt, der unnütz ist oder unfähig, etwas beizutragen. Durch den Geist hat jeder für das Wohl aller wenigstens eine Qualität, eine Gabe, ein Charisma empfangen (vgl. 1 Kor. 4,7). Dieses Charisma muss von denen anerkannt werden, die für dieses Gebiet beauftragt wurden. (…) Der Rat des Sektors spricht die Anerkennung aus, das heißt, er ist es auch, der ruft. Und dieser Ruf bringt etwas in dem Menschen, an denen er ergeht, in Bewegung, auch wenn dieser ihn aus gutem Grund nicht annimmt. Der Ruf bewegt das Herz.“17
Zwei weitere Verantwortliche, die von der Gemeinde gewählt werden, kommen hinzu: Ein Schatzmeister, der für die materiellen und finanziellen Belange verantwortlich ist und ein Pastoraldeligierter, auf dessen Verantwortlichkeit noch näher eingegangen wird. (zu den Aufgaben dieser Verantwortlichen Seite 8 ff mehr).
Die Strukturreformen und Gemeindeentwicklungen fanden und finden in einem Parallelbestehen des alten Systems und einem Spielraum für ein zu Beginn noch nicht genau festgelegtes System statt. „Von den Menschen ausgehen, nicht von den Strukturen“18 meint somit die alten Strukturen, welche zum alten System der Pfarrei gehören und sich nicht mehr an den Beziehungen der Menschen vor Ort orientieren.
Bei der Umsetzung und Präzisierung der synodalen Leitlinien von 1993 haben viele mitgewirkt: Priesterrat, Gebiets- und Laiengremien sowie der diözesane Pastoralrat. „Ab 1995 sind die ersten örtlichen Gemeinden entstanden. Die diözesanen Dienste haben Weiterbildungen organisiert (Katechese, Katechumenat, Gebet, Dienst am Menschen). Jedes Jahr finden Treffen für die Pastoralbeauftragten und Schatzmeister statt.“19
Da das System der flächendeckenden Pastoral aufgegeben wurde, gab es Gebiete in denen kein Priester mehr arbeitete. Dabei wurden die Gründungen von örtlichen Gemeinden, niemanden aufgezwungen, sondern als Projekt angeboten. Bei den Strukturreformen handelt es sich also um ein Projektangebot. Voraussetzung für eine Gründung ist, dass sich für eine örtliche Gemeinde fünf Christen finden mit entsprechenden Charismen, die sich berufen und wählen lassen, um eine e.l.d’a. zu bilden. Möglicherweise ist die örtliche Gemeinde innerhalb des Gebietes einer ehemaligen Pfarrei oder geht in eine andere über. Das Gebiet entspricht den Beziehungen der Menschen vor Ort. Es ist nicht an die frühere Einteilung der Pfarrei gebunden. Entwicklungen wurden nicht erzwungen, sondern entsprachen der benötigten Zeit der Beteiligten. „Nach ihrem Anfang in ländlichen Gegenden breitet sich die Organisation in den kleinen Städten der Diözese aus. Sie beginnt bis in die großen Städte vorzudringen.“20
„Was wir gegenwärtig erleben, ist das allmähliche Entstehen einer Gestalt von Kirche, deren Umrisse sich gerade erst abzeichnen. In dieser Etappe bewegt uns, (…), ein doppeltes Verlangen: zuerst auf die Fragen zu hören, die uns gestellt werden, und sie so ernst zu nehmen, dass wir bereit sind Einstellungen und unsere Praxis zu modifizieren; dann an den Grundlagen unserer pastoralen Entscheidungen zu arbeiten und unsere Ekklesiologie zu durchdenken. In einem Kontext, in dem so viele Fragen uns unter Druck setzen möchten und als dringlich hingestellt werden, scheint es uns wesentlich zu sein, den Wert einer gewissen Langsamkeit zu betonen, die uns die nötige Zeit verschafft für die Reflexion, die mit unserem missionarischen Elan zusammengehen muss. Damit versuchen wir, unsere Geschichtlichkeit und Bedingtheit ernst zu nehmen.“ 21
Nachahmern, die die Errichtung der örtlichen Gemeinden unzureichend kopieren zu versuchen, tritt der Bischof deutlich entgegen und betont, dass die Verfassung der örtlichen Gemeinde eine Institution sei, die „eine stimmige Konzeption und Logik“ habe.22 Die Institution bildet das Gerüst, um den Körper der Gemeinden aufrecht zu erhalten. Der Bau des Gerüsts entscheidet, inwieweit es den Körper (die Beziehungen der Menschen) tatsächlich oder wenig bis gar nicht stützt. Der Zusammenhang von Institution und seiner Funktionsweise müssen immer wieder überprüft werden.
Daher ist eine Funktionsweise notwendig, „die zugleich präzise ist, um jeden zu respektieren, und offen, um Freiheit zu Initiativen zu lassen und Menschen zu ermutigen, sich auf andere hinzubewegen“.23 Deren Anwendung soll auf ihre Schwierigkeiten hin reflektiert werden. Die hier behandelten Schwierigkeiten sind das Rufen neuer Personen, das Vermeiden von Rückschritten sowie die Qualifizierung von Initiativen.
Die Begrenzung auf drei bis sechs Jahre hat sich als große Herausforderung dargestellt, jedoch eine Kultur des Rufens entstehen lassen, welche essentiell für die Gemeindeentwicklungen ist. Rückschritt meint, wenn das bisherige Pfarreileben fortgeführt wird ohne Neues zu wagen oder zuzulassen. Kriterien für die Qualifizierung sind das Evangelium und die gelebte Nähe zu den Menschen. Es gibt Initiativen, die dies vernachlässigen.
Die Entscheidung gegen Zentralisierung und Vergrößerungen der Pfarreien, war gleichzeitig eine Entscheidung für Nähe, die den Beziehungen der Menschen vor Ort entsprach und ihnen dienen sollte.
So sei die grundlegende Frage heute nicht die Zahl oder Größe der Pfarrei (44% der alten Pfarreien zählen weniger als 300 Einwohner). Die wahre Frage findet sich im Funktionieren der christlichen Gemeinden miteinander und innerhalb dieser. Es gilt örtliche Gemeinden am menschlichen Maßstab zu schaffen, wo jeder jedem bekannt ist und jeder anerkannt ist. Dort soll jeder im Leben mit seiner Familie und im Ausüben seines Berufs, eine Idee vom Leben der christlichen Gemeinde haben und wie er dort mitwirken könnte. 24
Es wurden bereits die drei ekklesiologischen Grundvollzüge genannt: Leiturgia (Beten), Martyria (Wortverkündigung) und Diakonia (den Menschen dienen). Die drei Grundvollzüge konkretisieren sich in drei Verantwortlichen (délégués), die jeweils vom Pastoralrat des Sektors berufen werden. Aus pragmatischen Gründen kommen dann noch zwei weitere von der Gemeinde gewählte Personen dazu: der Verantwortliche für materielle Belange und der Pastoraldeligierte. Sind diese fünf Verantwortlichkeiten übernommen worden, entsteht die e.l.d'a und das Projekt der örtlichen Gemeinde kann beginnen. Die e.l.d’a. allein bildet noch nicht die örtlichen Gemeinde. Gemeinsam mit den anderen Gemeindemitgliedern sind sie eine Gemeinde. Die Teammitglieder suchen sich nicht gegenseitig aus und müssen sich damit auseinander setzen. Sie teilen miteinander und mit der örtlichen Gemeinde den gleichen Erfahrungsraum. Jedoch sind sie aufgerufen sich in Geschwisterlichkeit einzuüben und eine offene Gemeinschaft zu werden, und so Vorbildcharakter für die örtliche Gemeinde zu sein.
Die örtlichen Gemeinden gehen somit auf die Bedingungen der Nähe und der Möglichkeit zur Verständigung ein. Ihre Institution ist jedoch kein starres Gebilde, sondern bietet Spielraum. Ihr Gebiet kann variieren. Allerdings muss es groß genug sein, dass sich fünf Personen für die e.l.d’a. rufen lassen, außerdem „muss das Gebiet lebendigen menschlichen Beziehungen entsprechen. Sonst können diese nicht fruchtbar werden.“25 So gibt es Dörfer, die schon zuvor gut miteinander konnten und andere in denen erst viel Versöhnung geschehen muss. Die Zahl der Mitglieder bewegt sich zwischen 163 und 4000. Ein Sektor sollte um des Austauschs willen auf längere Zeit mehr als nur eine örtliche Gemeinde haben. Das Gebiet sollte möglichst nicht deckungsgleich mit der vorherigen Pfarrei sein, um einen Rückfall in alte Muster zu vermeiden.26
Des Weiteren kann der Faktor der kulturellen Verbundenheit, also der Möglichkeit zur Verständigung ebenfalls mehr Gewicht bekommen, sodass es zur Bildung nicht ortsgebundener Gemeinden (communautés non-territoriales) kommen kann: Im Januar 2000 wurde eine vietnamesische Gemeinde im Sektor Hauts-de-Poitiers gegründet und im September 2006 eine afrikanische im Sektor Poitiers-Sud.27 Die Bildung einer Equipe ist immer freiwillig. Sie wird nicht von oben her verordnet, sondern lediglich als Projekt angeboten. Einige örtliche Gemeinden sind neu in Stadtvierteln entstanden, in denen es zuvor keine christlichen Gemeinden gab. Dies bedeutet, dass örtliche Gemeinden sowohl aus vormals bestehenden Gemeinden erwachsen können, als auch neu gegründet werden können. Die Tatsache, dass eine örtliche Gemeinde mit fünf Personen beginnt, weist auch darauf hin, dass Kirche immer eine Gemeinschaft sein muss. „Die Kirche ist ein Volk, ein Leib.“28
Eine örtliche Gemeinde hat eine e.l.d’a. und einen zuständigen Priester, der maximal in zehn örtliche Gemeinden in einem Sektor gesandt werden kann. An mehreren Stellen29 wird betont, dass die e.l.d’a. nicht mit der Gemeinde selbst zu verwechseln sei und auch nicht den Priester ersetzen solle oder könne, sie brauche ihn. Er trägt die „Vaterschaft im Glauben“, dient „der Gemeinschaft unter den verschiedenen Gemeinden“ und ist „das lebendige Zeichen für den Anderen“, dabei wandert er wie Paulus von Gemeinde zu Gemeinde.30 „Er muss zum Kern der Sache kommen, zu dem was seine ganz eigene Sache ist: Er muss dem Wachstum im Glauben und der missionarischen Dynamik dienen.“31 Es wird klar unterschieden zwischen Dienstamt und Verantwortlichkeit.
Die e.l.d’a. geht heraus zu den Menschen und wagt die Nähe. Sie teilt Aufgaben gemäß den Kapazitäten von jedem ein. Sie arbeitet als Team. Sie trifft sich oft, nicht unbedingt lang, lädt den Priester dazu ein und informiert ihn. Sie führt ein Heft, worin sie Beschlüsse für das nächste Mal und die relecture32 festhält. Der Raum einer Gemeinde ist der Wohnort der jeweilige Mitglieder der e.l.d’a. Jeder, der getauft und gefirmt wurde, kann Mitglied der e.l.d’a. werden. Eine Beauftragung kann ebenfalls von einem Ehepaar oder einer kleinen Gruppe übernommen werden. Zusätzlich kann ein Stellvertreter dazu kommen. Die fünf Verantwortlichen machen nicht alles allein. Jeder von ihnen ist aufgerufen ein kleines Team für seinen Bereich zu bilden. So kommt es zu einem Multiplizieren der Beteiligten.
Der/die Pastoraldeligierte
Von der Gemeinde wird ein Pastoraldeligierter gewählt, der Vertreter der örtlichen Gemeinde vor den Kommunen ist. Seine Aufgabe ist es u.a. dem Zusammenhalt und der Gemeinschaft zwischen e.l.d’a. und den anderen Gemeindemitgliedern zu dienen. Verglichen mit den bisherigen Pfarreien ist ein bemerkenswerter Anstieg bei der Wahlteilnahme zu verzeichnen.33 Alle Mitglieder der jeweiligen örtlichen Gemeinde, die getauft und gefirmt wurden, können wählen und sind wählbar. Der Pastoralrat des Sektors organisiert die Wahlen.34
Der Pastoraldeligierte ist aufgerufen dem Evangelium gemäß zu leben.35 Sein Vertrauen und seine Treue zu Christus sind inmitten aller Bereiche seines Tuns. Im e.l.d’a. ist es seine Aufgabe die Personen der jeweiligen Beauftragungen zu respektieren und zu ermutigen. Er dient der Eintracht des Teams. Seine erste Arbeit besteht darin, ein echtes Team zu schaffen. In der örtlichen Gemeinde lädt er zu den Treffen der e.l.d’a. ein. Er leitet die Treffen und berücksichtigt die Arbeit von jedem. Er trägt Sorge dafür, dass das Heft für die Treffen geführt wird. Er gibt acht, dass die Anliegen der örtlichen Gemeinde zur Sprache kommen. Sein Blick gilt zudem den Entwicklungen der Bevölkerung. Gegebenenfalls macht er die örtliche Gemeinde auf diese aufmerksam. Schließlich sucht er die Offenheit der Gemeinde zu pflegen. Außerhalb der örtlichen Gemeinde ist er deren Repräsentant. Unter Verantwortung des zuständigen Priesters, schafft er Verbindungen und Kontakte zu den betreffenden öffentlichen Verwaltungseinrichtungen. Gemeinsam mit dem Priester und dem Schatzmeister, wacht er ebenfalls über das Innere des Kirchengebäudes. Im Sektor ist er Mitglied des Pastoralrates. Mit den anderen Mitgliedern der e.l.d’a. denkt er darüber nach, wie ein pastorales Projekt umgesetzt werden kann. Er stellt die Verbindung zwischen seiner örtlichen Gemeinde, dem Sektor und den anderen christlichen Gruppen (Bewegungen und Verbände, religiöse Kommunen, Orden) her und pflegt sie. Am Ende der drei Jahre bereitet er mit den anderen Beauftragten seiner örtlichen Gemeinde einen Auswertungsbericht für den Sektor vor. Des Weiteren pflegt er das Rufen von Menschen, für seine Gemeinde und für die Berufungen der Kirche. Am Ende seiner Beauftragungszeit gibt er Auskunft über seine weitere Dienstbereitschaft und Ansprechbarkeit für andere ekklesiale Dienste.
Der/die SchatzmeisterIn
Der gewählte Schatzmeister trägt die Verantwortung für die laufenden kleineren Kosten in der Gemeinde. Er steht im Kontakt mit den Kommunen bei materiellen Belangen und ist Mitglied des Sektoralrats für Finanzen (hier werden die größeren Kosten der Gemeinde behandelt).36 Während der Einsetzung einer Örtlichen Gemeinde wird die Art und Weise, wie man mit den Gütern wirtschaftet, festgelegt durch den Bedarf der Mission und die Notfälle der Nächstenliebe. Die christlichen Gemeinden haben sich an die öffentlichen Regeln des Staates zu halten. Die beiden Synoden haben Prinzipien (Übersichtlichkeit und Rechenschaftsabgabe, Solidarität im Sektor und in der Diözese, geteilte Verantwortung hinsichtlich der pastoralen Entscheidungen) und die Finanzverwaltung der Diözese hat genaue Regeln für die örtlichen Gemeinden erstellt.
Der /die Gebetsverantwortliche
Seit den Ursprüngen der Kirche gibt es die Liturgie. Das christliche Gebet ist zu allererst gemeinschaftlich.37 Das gemeinsame Gebet vereint das Wort Gottes mit den Ereignissen unseres Lebens und das der, die um uns sind. Um eine Liturgie vorzubereiten, braucht es somit zunächst die Textmeditation und das erneute Betrachten der Ereignisse des Gebietes und der Gemeinde. Darauf wählt man die Lieder, die Gesten usw. Die Person, welche für das Gebet beauftragt wurde, (und ihr Team) hält die Kirche offen und sauber. Sie sorgt für die Blumen und hält die Sakristei instand. Sie schlägt besondere Zeiten für ein gemeinsames Gebet vor. Mit ihrem Team, denkt die verantwortliche Person daran zu Liturgien einzuladen: Eine Familie in Trauer, Paare zur Ehevorbereitung, Jugendliche und Kinder, die selbst vorschlagen können wozu gebetet werden soll. Denn die Öffnung für das Gebet hat eine missionarische Dimension. Das betende Volk, ist ein Volk des Zeugnisses. An Sonn- und Feiertagen bereitet die Person, die für das Gebet beauftragt ist, (und ihr Team) die Messe vor, wenn der Priester des Sektors kommt. Falls ein anderer Priester, der auf der Durchreise ist, kommt und der zuständige Priester davon erfahren hat, kann die Eucharistie gefeiert werden. Wenn es gemäß des Sektorkalenders keine Eucharistiefeier gibt, feiert die örtliche Gemeinde eine sonntägliche Versammlung.
Der/die Verantwortliche für die Verkündigung
Das Zeugnis des Glaubens drückt sich folgendermaßen in der Gemeinde aus: Sie bekennt ihren Glauben im öffentlichen Leben und indem sie Rechenschaft gibt.38 Christus hat ein einziges Gebot erlassen, an welchem wir als seine Jünger erkannt werden sollen: „Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben“ (Joh 13,34). Den Glauben zu verkünden ist keine Nebensache der örtlichen Gemeinde, es ist die erste Verantwortung der ganzen Gemeinde. Diese Aktivität vereint die Gemeinde. Die Entdeckung des Evangeliums und der Kirche lässt sich in jedem Alter machen. Es ist ein Geschenk für eine Gemeinde, wenn sie einen Erwachsenen zur Taufe hin begleitet. Nach dem ersten Kontakt, wird ein Gang im Sektor gemacht und eine Verbindung zum diözesanen Dienst für Katechumenat hergestellt. Beim Anlass der Bitte um eine Eheschließung, der Bitte um eine Kindertaufe, eine Einschreibung in einen Glaubenskurs können die Erwachsene, die als Kleinkind getauft wurden, ihren Wunsch nach Glaubensvertiefung ausdrücken. Es ist wichtig sie zu empfangen und ihnen einen Vorschlag im Sektor zu machen. Es ist normal eine Zeit der Weiterbildung und Vertiefung im christlichen Glauben vorzuschlagen.
Der/die Verantwortliche für die Barmherzigkeit (Charitas)
Die örtliche Gemeinde übt einen Dienst aus, der an das Teilen der ersten christlichen Gemeinde erinnert.39 Die Kirche ist der Ort, wo sich die Liebe Gottes ausdrückt, vor allem dort, wo Menschen durch das Leben auf verschiedene Weise verletzt wurden. Für die örtliche Gemeinde bedeutet dies ein aufmerksames Sehen üben, denn oft versteckt sich Armut. Diese ist vielfältig: Einsamkeit und Krankheit, ungesundes Wohnen und Erwerbslosigkeit. Die erste Arbeit besteht also darin, das Leid unter uns zu entdecken. Natürlich kann man nicht alles tun. Wir müssen in Weisheit unsere Grenzen kennen. Geld ist nicht immer das wichtigste: ein Besuch, ein Dialog sind Taten der Anerkennung. Zusammen gilt es sich zu engagieren. Viele Christen sind bereits in zivilen oder kirchlichen Bewegungen tätig. Es ist dennoch wichtig, dass die örtliche Gemeinde Zeugnis gibt von ihrem Dienst. Dies verhindert nicht die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen. Es gibt viele Arten und Weisen Nächstenliebe zu üben, den vielen Händen und Schritten entsprechend: Ein Besuch, ein Auftrag, ein zurückerwiesener Dienst, eine heiße Suppe, Zeit mit einem anderen.
Wie auch immer die Gemeinde diakonisch tätig ist, Trauerbegleitung einer Familie, zusammen Weihnachten feiern oder zusammen beten – Die Liebe ist erfinderisch!
…..................
Die Verantwortlichkeit selbst wird durch die unterschiedlichen Personen und deren Eigenarten, die sie über die Jahre ausüben, differenziert. Es kann negativ wirken, wenn eine Person, die zuvor eine Verantwortlichkeit übernommen hatte, ganz allein versucht ihre Nachfolge zu sichern, da sie möglicherweise nach jemandem, der wie sie selbst ausschaut. „Wenn man einen Posten zu sehr personalisiert, verwehrt man Leuten mit anderem Profil den Zugang.“40 Umso wichtiger ist es, dass es Sache des Pastoralrats des Sektors ist, eine geeignete Person zu berufen. Die zeitliche Begrenzung einer Verantwortlichkeit setzt einen überschaubaren Rahmen, der zugleich eine Überforderung oder gar ein Ausnutzen verhindern soll. Zum anderen entsteht aus der Begrenzung ein Aufmerksamwerden für die Charismen in der Gemeinde und eine Kultur des Rufens. Die Aufmerksamkeit für Charismen soll hierbei nicht auf die fünf Verantwortlichkeiten beschränkt werden. Es sollen Personen nicht ausschließlich für bestimmte Aufgaben gesucht werden, sondern es soll von der Person ausgehend gefragt werden, inwieweit deren Charismen der Gemeinde und dem Aufbau des Leibs Christi dienen können. „Die Phase des Suchens kann lange dauern, manchmal kann sie sich über mehrere Jahre hinziehen. Es ist eine Zeit des Heranreifens und des immer wieder neuen Erklärens.“41 „Jeder Verantwortliche hat die Mission, Menschen zu rufen, die mit ihm zusammenarbeiten. Auf diese Weise breitet sich in einer Kirche, die ruft, weil sie selbst gerufen ist, eine Kultur des Rufens aus.“42 Des Weiteren bringt die zeitliche Begrenzung für die Gemeinde die Notwendigkeit und die Zeit einer Auswertung der vergangenen drei Jahre. Es ist eine Zeit der Prüfung, in welcher die Chance zur Erneuerung liegt.43Für die Teammitglieder gibt es eineZeit der relecture, dem geistlichen Wiederlesen der erlebten Erfahrungenim Horizont derNachfolge Jesu, die mit dem Ende des Mandats weiter geht. Die relecture wird mit einem Diözesanbeauftragten durchgeführt. Sie fördert außerdem eine Kultur des Austausches über die persönlichen Glaubenserfahrungen. Dieser Austausch ist meist ungewohnt und fremd und benötigt Zeit, um eingeübt zu werden.44
Für die Zeit der Erneuerung gibt es kein perfektes Rezept.45
„Bis heute hat jede Person, die ihr Mandat abgab, eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger gefunden.“46
Zu den inneren Strukturbedingungen gehört unter anderem die strukturierte Kommunikation, welche eine gewisse Ordnung des Kommunizierens meint, die den Beteiligten bekannt ist und ihnen zur Orientierung im Miteinander dient.47 Im Ablauf des Gottesdienstes, einer Andacht oder Trauerfeier gibt es z.B. unterschiedliche Momente des Redens, Schweigens, Hörens und Singens der versammelten Gemeinde und der Gemeindemitglieder, die diesen strukturieren. Für die gebetsbeauftragte Person (und ihr Team) ist es ein Lernprozess, wie eine Andacht oder eine sonntägliche Versammlung zum Gebet etc. vorbereitet und begründet wird.48 Die Zusammenstellung der e.l.d’a. haben, wie zuvor erwähnt, deren Mitglieder nicht selbst gewählt, sie müssen lernen zu kommunizieren, zuzuhören und eine Gemeinschaft zu werden, die den anderen Mitgliedern vor Ort dient und im Horizont des Sektors arbeitet.49 Für die Leitung der e.l.d’a. Treffen und der Kommunikation mit der kommunalen Gemeinde ist der Pastoraldeligierte zuständig, in den einzelnen Teams ist es, die mit der Verantwortlichkeit beauftragte Person.
Eine strukturierte Kommunikation an sich macht jedoch noch nicht das „Spezifikum der Kirche“ aus.50 Dieses nimmt erst Gestalt an, wenn Menschen sich gemeinsam um das Wort Gottes versammeln. Dem Wort Gottes kommt also ein zentraler und ein fester Ort zu, um dem Wesen, Auftrag und Ursprung von Kirche zu entsprechen, (ist diese doch aus evangelischer Sicht selbst creatura verbi divini).51 Der feste Ort kann symbolisch in Form der aufgeschlagenen Bibel auf dem Altar oder in praktischer Form im Lesen, Hören, Auslegen und Bedenken des Bibeltextes geschehen. Neben dem Gottesdienst kann es andere vielfältige Bereiche in der Gemeinde geben, in denen die Verkündigung und das Praktizieren des Wort Gottes hör- und sichtbar werden.52 Aus katholischer Sicht ist die Kirche das gerufene, gesammelte und gesendete Volk Gottes, welches an Gottes Heilsgaben Teil hat, dadurch ein Mysterium Gottes und ein Sakrament für die Welt ist.53
Der Gottesdienst oder die sonntägliche Versammlung zum Gebet hat in den örtlichen Gemeinden eine neue Qualität im Bewusstsein und in der Benennung bekommen. Auf einer Arbeitshilfe wird zum Thema „Les assemblées dominicales“ darauf hingewiesen, dass die alte Bezeichnung der sonntäglichen Versammlung in Abwesenheit des Priesters („assemblée dominicale en l’absence de prêtre - ADAP“) eine Notlösung war.54 Denn Christen versammeln sich nicht unter dem Vorwand, dass ihnen der Priester fehlt. Sie kommen zusammen, um die Schöpfung, welche den Menschen anvertraut wurde, und vor allem um die Auferstehung des Herrn, den Tag des Herrn, zu feiern. Der auferstandene Christus hat seinen Namen für den Sonntag gegeben. Es ist wichtig, aufmerksam das Wort Christi zu behalten: „Da wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18,20).
Die örtlichen Gemeinden versammeln sich natürlich wie alle anderen christlichen Gemeinden um das Wort Gottes. Die drei Grundvollzüge sind dabei feste Orte, an denen das Wort Gottes konkret Gestalt oder ein Lautwerden gewinnt. Das Besondere der örtlichen Gemeinde ist jedoch ein spezifisches Lautwerden, eine „Akzentsetzung“55 des Wort Gottes: Die Verheißung der Taufe. Die Taufgnade und damit auch eine missionarische Dimension nehmen eine zentrale Stellung ein. Die Mission der Kirche ist nicht von ihrem Mysterium zu trennen. Denn die Kirche „ist ihrem Wesen nach ‚missionarisch‘, da sie selbst ihren Ursprung aus der Sendung des Sohnes und der Sendung des Heiligen Geistes herleitet gemäß dem Plan Gottes des Vaters“ (AG 2). Das Bekenntnis des trinitarischen Glaubens drängt die Kirche demnach auf die Wege der Mission.56 Bei den örtlichen Gemeinden, die auch „Gemeinden der Nähe“ genannt werden, handelt es sich um eine „Mission der Nähe: Christinnen und Christen tun etwas dafür, näher zu den Menschen hinzugehen und diesen zu erlauben, näher zu kommen; so zeugen sie für die Nähe des Evangeliums.“57
Kirche entwickelt sich nur dann weiter, wenn sie immer wieder eine Metanoia vollzieht, also umkehrt, sich bekehrt und neu anfängt. Die Erfahrung lehrt, dass Verordnungen und Abhandlungen dazu allein nicht ausreichen.58 So gibt es Andachten und Gottesdienste mit Tauferinnerungen, die bewusst den Neuanfang in der Beziehung mit Gott und die damit verbundenen Verheißungen ins Gedächtnis rufen. Besonderes Gewicht kommt der Begleitung von Katechumenen und Neugetauften zu, wobei die Gemeinde immer wieder lernt den Glauben und dessen Relevanz im persönlichen Alltag und dem eigenen Leben in Wort und Tat neu zu buchstabieren.59 Die örtlichen Gemeinden fußen auf der Bekehrung der Gemeinde und auf einem Leben nach dem Evangelium von jedem Mitglied. Diese Bekehrung gilt es unaufhörlich zu wiederholen und zu verfolgen. So gilt es darauf zu achten, dass sich über die Jahre nicht die Gewohnheit und der Trott einrichten.60
Das Taufbekenntnis zur Trinität Gottes wird hervorgehoben, welches Konsequenzen für das Miteinander der Christen haben sollte. Dieses Bekenntnis zur Einheit, zur Gemeinschaft und zur Gleichheit der drei unterschiedlichen göttlichen Personen, die zueinander in Beziehung stehen, bilden die Grundlage für ein geschwisterliches Miteinander der Teammitglieder der e.l.d’a. und der Christen allgemein. Es ist demnach nötig, dass die Kirche Zeugnis von dieser Gleichheit in der Verschiedenheit und der Gemeinschaft zwischen den Glaubenden gibt (Rm 12,4-5). Es ist die gleiche Taufe, die uns alle zu Christen macht.61 In diesem Sinne geben bereits die Treffen der e.l.d’a. Zeugnis davon, inwieweit gegenseitige Unterstützung, Ermutigung, Versöhnung und Vergebung in den Beziehungen untereinander gelebt werden. Das Bekenntnis zur Trinität eröffnet gleichzeitig die Dimension von Mission, zu der die Kirche und somit ebenfalls eine e.l.d’a. beauftragt sind. Russeil spricht von einer tiefen Freude, mit welcher die e.l.d’a. ihren Teil der Mission wahrnehmen.
Als dritter Punkt wird die Entdeckung von Gaben und versteckten Talenten benannt, welches das Vertrauen, das Menschen ruft, ans Licht bringen kann. Die Erfahrung in örtlichen Gemeinden ist, dass der Heilige Geist sich wirksam erweist in den Begabungen, die in den Menschen gelegt sind.
Es gibt kein steriles Christsein. Jeder bringt seine persönlich empfangene Gabe für die anderen ein. Der Glaube erfordert, dass wir uns auf solche Weise organisieren, dass jeder Christ bekannt und anerkannt sei. Das Glaubensleben ist Teilen und Dialog.62
Es obliegt der pastoralen Arbeit diese Begabungen zu erkennen, zu unterscheiden und ihnen angemessenen Raum zur Entfaltung zum Wohle aller zu geben (Röm 12,1-16; 1 Kor 12,12-31). Mit den Worten der Kirchenväter Nordafrikas: „Man kommt nicht als Christ zur Welt, man wird zu einem“. Es gilt in einem Paradoxon von zwei Seinsformen als Christ zu leben, nämlich gleichzeitig verwurzelt und in Bewegung zu sein. Wenn wir dies nicht ertragen, riskieren wir in die Bedeutungslosigkeit oder in die Selbstgenügsamkeit zu fallen. Es gilt eine Achtsamkeit darüber zu pflegen, inwieweit unsere institutionelle Gestalt mit dem Evangelium übereinstimmt. Es werden einige Beispiele geannt wie offene Kirchentüren, das Instandhalten des Kirchengeländes, Trauerbegleitung von Familien, der Empfang für die Vorbereitung zur Taufe und Ehe, die Zeugnis für die Mitmenschen sein können und nicht den Amtsträgern allein vorbehalten sind. Das freiwillige Engagement der Christen einer örtlichen Gemeinde, welches auch außerhalb der Gemeinde sein kann, im Verein oder in der Kommune, ist Quelle der Glaubwürdigkeit und Anerkennung in der Gesellschaft. „Ces services témoignent de la vie spirituelle de ceux qui les vivent.“63Von grundlegender Bedeutung sind dabei gerade die Alltags- und Berufserfahrungen der Laien.64
So verlangt das menschliche Netz aus Beziehungen zuallererst Nächstenliebe und Aufmerksamkeit dem gegenüber, der sagt: „Ich gebe euch ein neues Gebot. Liebt einander. Daran soll man euch als meine Jünger erkennen“(Joh 13,34f.). Es gilt Begegnungen zu wagen und Verständnis für alle Einwohner des Gebietes einer örtlichen Gemeinde zu haben, auch die, die noch nie in der Kirche waren. Die Kirche, somit auch die örtliche Gemeinde ist wegen ihnen gemacht und zu ihnen gesandt worden. 65 Eine Möglichkeit Nähe zu leben, ist die räumliche und zeitliche Einrichtung eines gastfreundlichen Ortes, der bekannt gemacht wird und an dem Menschen mit Angelegenheiten, Problemen, aber auch einfach nur so zum Gespräch vorbeikommen können. Die Menschen, die diesen Dienst verrichten, vertreten die Kirche. Sie berichten wie sie gelernt haben, anders auf die Menschen zu schauen, für sie in dieser Zeit voll und ganz da zu sein, und von den Überraschungen, dem Unerwarteten, das sie erlebt haben.66 Begräbnisse und Taufen haben dabei als besondere Situationen den Verantwortlichen u.a. neu existenzielle Fragen stellen lassen. Bulteau bezeichnet diese Glaubensprozesse als „einen Weg (…), um immer mehr Mensch zu werden.“67
In der Unentgeltlichkeit dieser Dienste, spiegelt sich Gottes Großzügigkeit wieder. In den örtlichen Gemeinden wurde die Erfahrung gemacht, dass der Taufglaube sich dort entfaltet, wo Männer und Frauen frei Verantwortung annehmen. Sie geben sich nicht zufrieden beim Reden über Probleme zu bleiben. Bei ihnen ist eine Haltung des Vertrauens und der Bereitschaft zu Dienen zu verzeichnen. Dies geschieht in kleinen, bescheidenen, aber echten Schritten. Diese Art und Weise in der Welt zu leben, wird von den kommunalen Verantwortlichen wertgeschätzt. „Ils savent pourvoir compter sur des chrétiens.“68
Auf die Frage, wie sich ein Bewusstsein für die Taufe und dessen Bedeutung entwickelt, führt Russeil an, dass in diesem Bereich eine unendliche Kreativität besteht, gleichzeitig aber hinter den verschiedenen Angeboten der Diözese pädagogische Konzepte stehen, in die investiert wurde. Als Beispiele nennt er u.a. die grundlegenden Impulse der Diözesansynoden69, das seit 1974 gegründete Theologische Zentrum, einen zweijährigen Kurs für Laien, Bibelkurse, die im Monat zweimal erscheinende Bistumszeitung mit praktischen Arbeitshilfen.70 Für die e.l.d’a.s spielt der diözesane Dienst bei der relecture, der spirituellen und pastoralen Deutung der gesammelten Erfahrungen, die sie im Verlaufe der drei Jahre gemacht haben, eine wichtige Rolle. Es gilt herauszufinden, was für Christen sie am Ende dieser Wegstrecke geworden sind.71
Russeil beschreibt drei Herausforderungen und drei Risiken, die mit solch einer Akzentsetzung auf den Taufglauben einhergehen:
Die erste Herausforderung ist es, den Glauben in dieser Welt zu leben und glaubwürdig das Evangelium zu verkünden.
Die zweite ist es, wiederum glaubwürdig und sichtbar einen Leib, den Leib Christi zu bilden.
Die dritte betrifft die Zukunft und die Notwendigkeit der Dienstämter, die als Gelenke zwischen den Gliedern funktionieren.
Es ist erstaunlich zu sehen, wie die Mitglieder der e.l.d’a.s, wenn ihre Taufwürde zur Entfaltung kommt, den Priestern mit mehr Respekt und Wertschätzung begegnen.72
Als Risiken sieht Russeil:
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die Gefahr der Gemeinden, sich in sich selbst zu verschließen,
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das alleinige Wiederholen von bereits Bekanntem und die damit verbundene Verhinderung der Metanoia, der Buße.
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Zuletzt nennt Russeil als mögliches Risiko den Wegfall der missionarischen Dimension der örtlichen Gemeinden, die ohne diese nur noch zu Verwaltern des Priestermangels degradiert werden.73
Schließlich stellt Russeil fest, dass die örtlichen Gemeinden für die Schönheit der Taufgnade und die Neuartigkeit eines Lebens in Christus stehen. Sie bezeugen, dass der Ruf zur Heiligung und zur Beteiligung an der Mission der Kirche an alle gerichtet ist. Diese pastorale Wahl zeichnet ein Bild von Kirche in der Welt, die fortwährend in der Geburt ist.
Der Sektor und die örtlichen Gemeinden stehen in wechselseitigen Beziehungen zueinander.74
Der Sektor ersetzt nicht die örtlichen Gemeinden. In der Beziehung zwischen Sektor und den örtlichen Gemeinden treffen unterschiedliche christliche Formen zusammen (Bewegungen und Dienste). Daneben geht es auch um die Beziehungen der Gemeinden untereinander, die eine Kommunion bilden. Die Lebendigkeit des Sektors ist von den örtlichen Gemeinden abhängig. Je lebendiger sie sind, desto aktiver wird er sein. Er unterstützt ihre Initiativen und fördert ihren Austausch. Er entsendet sie in die Mission und unterstützt sie durch die relecture ihrer Arbeit, sodass jeder seine Gaben ausüben kann. Die örtlichen Gemeinden werden vereint durch die Dienstämter der Kirche, um den Leib Christi zu formen.
Die Einsetzungsfeier der e.l.d'a
Nachdem die e.l.d’a. konstituiert wurde und sie bereits eine Weile arbeitet, erfolgt eine Einsetzungsfeier durch den Bischof oder Bischofsvikar. Zum einen um die Übernahme von Verantwortung im Gegensatz zu bloßen Helfen und guten Willen zu kennzeichnen. Zum anderen bringt der Ritus die empfangene Mission der Kirche zum Ausdruck und schafft Neues.
Russeil beschreibt den Ablauf der Errichtungsfeier, die eine dafür eigen geschaffene Liturgie bekommen hat. Er hebt drei strukturierende Momente75 hervor. Hierbei führt er die Frage- und Antwortpassagen an die jeweiligen Beauftragten auf. Der Bischof ruft den Priester, dieser ruft die Mitglieder der e.l.d’a. nach vorn. Nach jedem Moment wird ein Gebet gesprochen. Erster Moment ist das Rufen. Zweiter Moment ist die Übertragung der Aufgaben. Im dritten Moment werden die e.l.d’a. und die dazugehörigen und nun gerufenen équipes (dt. Mannschaften wie im Sport) gesegnet und ausgesendet. Ist der Bischofsvikar da, so stellen sie sich gemeinsam dabei vor das Evangeliar oder vor das Kreuz. Ist der Bischof da, so darf der Hirtenstab berührt werden.76 Nach der Eucharistiefeier wird, um die Teilhabe auszudrücken der Hirtenstab, das Evangeliar oder das Kreuz zusammen gehalten.77 Russeil hebt die notwendige Abfolge von Ruf-Antwort-Sendung hervor. „Weil wir gerufen sind, werden wir zur Antwort fähig.“78 Diese Befähigung drückt die Annahme von Verantwortung aus. Diese Verantwortung wiederum ist Teil der Sendung Gottes, die gute Nachricht den Menschen vor Ort zu verkünden. Die Gerufenen werden dabei in der Errichtungsfeier öffentlich vor Gott gestellt und „vor die ihnen für eine bestimmte Zeit anvertraute Mission.“79 Des Weiteren werden in der Eucharistiefeier der geographische, politische und soziale Kontext der örtlichen Gemeinde vorgestellt, denn sie lebt nicht für sich, sondern erfährt ihr Werden und Leben im Nahe sein der Menschen.
Das Taufbekenntnis soll besonders hervorgehoben werden, wobei alle Gemeindeglieder einbezogen werden. Das Ausgießen des Heiligen Geist wird zur Erbauung der Gemeinde und Kirche erbeten.
Nachdem Gisèle Bulteau 13 Jahre Diözesanbeauftragte für Seelsorge an Schulen war, übernahm sie 1998 die Aufgabe, die ca. 100 örtlichen Gemeinden zu begleiten und die Kontakte zu den Diensten der Diözese herzustellen. Zuvor hatte es eine solche Stelle nicht gegeben, sollten die Gemeinden doch erstmal selbst ihre Erfahrungen machen. Nun erschien es aber von Vorteil einen Diözesanbeauftragten mit der Begleitung der neu entstandenen Gemeinden zu betrauen. Begleitung bedeutet hierbei zunächst „zuhören und anderen das Wort zu geben, ein Klima des Vertrauens und der Geschwisterlichkeit schaffen, Verbindung herzustellen, zwischen dem was man erlebt und erzählt, und dem Wort Gottes.“80 Die meiste Zeit verbringt sie „mit der relecture von Erfahrungen, um besser Erfolge und Fehlschläge zu verstehen und besser herauszufinden, wohin das Wort Gottes uns ruft. Oft bin ich Garantin und Zeugin wichtiger Übergänge in örtlichen Gemeinden, insbesondere bei der Errichtung und der Erneuerung von Gemeinden.“81
Wird die schmerzlich erfahrene Vergänglichkeit der flächendeckenden pastoralen Strukturen von der Treue Gottes unterschieden, wird seiner Zusage, der Kirche genug Arbeiter zu geben, wieder Gewicht gegeben. Sie „öffnet die Hoffnung die Tür zum Erfindungsgeist. Anders gesagt: Sie öffnet die Tür zum Vertrauen. Die Christen sind eingeladen, miteinander so umzugehen, wie Gott mit ihnen umgeht: mit Vertrauen.“82
Armut:
Rouet verweist darauf, dass es sich „um ein echtes Glaubensproblem“ handele, wenn das Leben der Kirche mit einer Organisation verwechselt werde, sodass „deren Armut als völliges Aufgegebensein, als Gottverlassenheit“ verstanden werden kann. Die Aktivitäten konzentrieren sich auf den Erhalt „der Strukturen von gestern“, wobei man „zu allen Tricks bereit“ ist. So werden Ersatzlösungen herangezogen, wie z.B. das Senken der „Kriterien für die Priesterweihe (Hauptsache fromm!). In solchen Fällen gilt die Armut als Katastrophe: Was wird da aus der ersten Seligpreisung?“83 Diese Armut, die einen Mangel an Finanzen, an Kirchenmitgliedern, an Priestern beschreiben kann, kann in eine grundlegendere tieferliegende Armut führen, nämlich eine spirituelle Armut. Diese Armut kann ebenfalls bestehen bei finanziellen Reichtum, vielen Kirchenmitgliedern und vielen Priestern. Wie auch immer die Situation der Finanzen, der Mitglieds- und Priesterzahlen ist, ist die spirituelle Dimension, die Gottesbeziehung zu pflegen und als Fundament anzusehen, auf das alle andere folgt und gebaut wird. Armut kann also auch positiv verstanden werden, als ein Angewiesensein auf Gott, das es gilt zu hegen und zu pflegen. So sieht Kasper für die Kirche, das regelmäßige Besinnen auf die Quellen, aus denen Kirche lebt, nämlich das Wort Gottes und die Sakramente als zweite Perspektive an.84 Diese Armut beschreibt ebenfalls eine Empfangsbereitschaft und ein Empfangsbewusstsein, die Gottes Gaben in Dankbarkeit wahrzunehmen und anzunehmen. In Poitiers wurde und wird diese Armut gepflegt. Sie ließ die Diözese noch unbekannte Wege gehen und sich einem Prozess der Umkehr aussetzen. Die unbekannten Wege waren z.B. die zehn Jahre zwischen den beiden Synoden, in denen ein Spielraum des Ausprobierens errichtet wurde, in dem Erfahrungen gesammelt werden durften.
Bei der Einsetzungsfeier der e.l.d’a. sind eine Eucharistiefeier und eine Tauferinnerung grundlegende Bestandteile. Den örtlichen Gemeinden ist es erlaubt die Kommunion mit bereits zuvor konsekrierten Brot ohne Priester innerhalb der sonntäglichen Versammlungen zu feiern, dabei gehört zur Liturgie die Bezugnahme auf die Eucharistiefeier, die an diesem Sonntag im Sektor in einer anderen örtlichen Gemeinde gefeiert wird. Die örtlichen Gemeinden praktizieren ebenfalls ein bewusstes Kommunionsfasten, um sich die Bedeutung der Eucharistie immer wieder bewusst zu machen. Die Krankenkommunion darf die örtliche Gemeinde ebenfalls ohne den Priester praktizieren. Im Gemeindeleben wird sie als wichtig erachtet.85
Das Studieren der Bibel und der Austausch in Bibelkreisen nehmen ebenfalls eine wichtige Rolle dabei ein. Den Mitgliedern der örtlichen Gemeinden wird bewusst gemacht, dass ihr Getauftsein einerseits eine Verwurzelung und andererseits eine Bewegung ist. Es wird an mehreren Stellen davon gesprochen, dass es nötig sei im Glauben erwachsen und mündig zu werden. Die Gemeindemitglieder lernen Zeugnis in Wort und Tat von der Taufgnade zu geben, die sie empfangen haben. Die Verheißungen, die mit der Taufe einhergehen, bekommen bewusst Raum zur Gestaltwerdung in den drei Jahren einer e.l.d’a. Die relecture und die Erneuerung einer e.l.d’a. sind ebenfalls regelmäßige Prozesse der Tauferinnerung.
Wenn Strukturen der Kirche als ein umfassendes System von Beziehungen verstanden werden, die sowohl die Beziehungen zum Inhalt als auch der Menschen miteinander, dann kann Vertrauen als essentielle Bausubstanz der Strukturen verstanden werden.
Das Vertrauen, welches in der Gesprächsinitiative zu Tage tritt, ist ebenfalls in Poitiers anzutreffen. Hadwig Müller stellt fest, dass das Entscheidende dieser Gesprächsinitiative das Vertrauen ist. Sie beschreibt was passiert, „wenn Vertrauen zum Baustein von Kirche wird.“86 Einige ihrer Beschreibungen wie sich Vertrauen im Hinblick auf die Gesprächsinitiative zeigt, soll im Folgenden auf Poitiers übertragen werden, denn dort heißt es: „Es sind nicht die Christen, die fehlen, was fehlt, ist das Vertrauen, das man ihnen entgegenbringt.“87 Dieses Vertrauen war Voraussetzung für die Entstehung der örtlichen Gemeinden. Müller sagt: „Vertrauen ist ein Akt der Freiheit, der frei lässt.“88 Diese Freiheit spiegelt sich in den örtlichen Gemeinden wieder. Zu deren Gründung und Gemeindeleben haben sich die Gemeindemitglieder selbst entschieden. Sie waren frei auf das Projektangebot und das ihnen entgegengebrachte Vertrauen der Diözese zu antworten. „Dieses Vertrauen begründet das Bewusstsein, dass alle Getauften aktive Partner einer gemeinsamen Mission sind.“89
Das Vertrauen, das den örtlichen Gemeinden entgegengebracht, geben diese zurück, indem sie „zustimmen eine Kirche zu sein, die noch im Werden ist“90 und damit sich und ihre Zukunft Gott anvertrauen. Dadurch und durch ihre stetige Neuerung, entdecken sie ihren Glauben immer wieder neu und können von Katechumenen lernen.
Das produktive Handeln nutzt nicht nur bereits gegebene Ziele und Regeln, sondern sucht auch „neue Ziele und Regeln zu finden und zu erfinden; die örtlichen Gemeinden (…) sind das Ereignis, in dem es passiert.“91 Der Sektor entspricht nicht einer Großpfarrei und die örtliche Gemeinde ist ebenfalls etwas anderes als eine bloße Untergliederung der Pfarrei. Neuartige Ziele und Regeln haben sich entwickelt, z. B. die e.l.d’a., in denen zwei von der Gemeinde gewählt werden und drei vom Sektoralrat berufen werden. Es wurde entdeckt, „dass die anvertrauten Aufgaben nicht selbst das Ziel sind.“92 Produktives Handeln ist also ein Prozess, in dessen Verlauf Ziele und Regeln erst gefunden werden müssen.
„Woran produktives Handeln hingegen anknüpft bzw. woher es seinen Leitfaden gewinnt, sind Schlüsselerfahrungen. Damit sind Erfahrungen gemeint, die im Handeln selbst gemacht werden und für das Handeln maßgeblich werden. Ja es sind die Erfahrungsberichte aus den örtlichen Gemeinden (…), die sagen: ‚Es geht!‘ und ‚So geht es!‘“93
Hierzu gehört die Entdeckung, dass nach drei bzw. sechs Jahren Nachfolger gefunden wurden, nur indem Menschen gefragt wurden, „die im Milieu der alten Pfarrei gar nicht als potenzielle Kandidaten für ein Amt in Erwägung gezogen worden wären. Aber genau so geht es!
„Das hat eine wichtige Konsequenz: Erneuerung wird hier nicht ‚gemacht‘, sondern erfahren. (…) Diejenigen die eine örtliche Gemeinde bilden müssen umkehren, denn sie müssen alte Sicherheiten und Selbstverständlichkeiten aufgeben, erfahren zugleich aber, was sie nicht für möglich gehalten haben – weder bei sich noch bei anderen.“94
Dabei wird die Form des Erzählens bewusst in den Texten aus Poitiers verwendet, um produktivem Handeln zu entsprechen und es zu fördern. Die relecture beruht auf Erzählen. Aus den ersten Erfahrungen der jeweiligen e.l.d’a. entsteht „ein Bild des Sich-Ereignens örtlicher Gemeinde. Produktives Handeln entbehrt der Vorschriften, produziert aber ein Vorbild.“95
Im Verlauf eines Prozesses sammeln die örtlichen Gemeinden durch produktives Handeln neuartige Erfahrungen und machen dabei die Entdeckung von Schlüsselerfahrungen. Diese Erfahrungen werden zu Vorbildern für andere Gemeinden und werden in einer Kultur des Erzählens weitergegeben. In den Texten von Poitiers, werden Dinge berichtet, die „alle sagen“. Hier jedoch durften getaufte Männer und Frauen erlernen, was es heißt, in der Sendung der Kirche zu stehen und Zeugnis zu geben, zu dienen und gerufen zu sein. Hier darf erlernt werden, was es heißt, eine Kirche der Nähe zu sein und das „Personen wichtiger als Strukturen sind.“96Ein organisatorischer Grundsatz ist der „Mix aus demokratischem und hierarchischem Vorgehen.“97 Es geht hierbei um die Art und Weise, sowie die Prioritätensetzung von kirchlichem Agieren in Poitiers. Die Einführung des Projekts der örtlichen Gemeinden und die Errichtung dieser sind solch bedeutende Einschnitte, die so viel verändern, dass es nötig ist, dass der Bischof sie vollzieht in Absprache mit den Diözesanräten. „Instituieren als Akt kann nicht von der Basis ausgehen.“98 Der Bischof trägt für diesen Akt die Verantwortung und damit die praktische Umsetzung der Lehre der gleichen Würde aller Getauften (LG 10). Wichtig ist hierbei die Art und Weise wahrzunehmen, wie freiwillige Laien sich engagieren. So ist das Vorhandensein von ehrenamtlicher Beteiligung noch nicht der ausschlaggebende Punkt. Dieses gibt es in deutschen Gemeinden ebenfalls. Der entscheidende Unterschied ist ein Bewusstseinswandel der „Übergang vom Helfen zur Übernahme von Verantwortung“.99 Der Akt des Bischofs ist ein Akt des Vertrauens, der die Sendung des gesamten Volk Gottes und den tiefen Wunsch der Christen, ihr christliches Leben mündig zu leben, ernst nimmt und in der Errichtung einer örtlichen Gemeinde mit einer e.l.d’a. konkret wird. Dieser Akt trägt seine Früchte, indem den Menschen, denen Aufmerksamkeit gegeben wurde, selbst eine Haltung zuwächst, in denen sie auf ihre Mitmenschen aufmerksam werden. So wird den Verantwortlichen einer e.l.d’a. zuallererst aufgegeben, die anderen Menschen ihrer Gemeinde zu sehen und anzusprechen, wenn sie z.B. eine équipe für ihre Beauftragung gründen wollen oder im Rahmen ihrer Verantwortlichkeit tätig sind. Das hierarchische Handeln des Bischofs ermöglicht also die Entstehung von demokratischen Strukturen, die jedoch mit den hierarchischen Elementen verbunden bleiben. Auch hier ist ein wichtiger Unterschied hervorzuheben: Es ist nicht die Aufgabe der kirchlichen Leitung jeden Bereich zu kontrollieren und die Tätigkeiten jeder Person festzulegen. Vielmehr weiß sie um den Grund und die Quelle, aus der Kirche lebt und zu der sie gesendet ist. So ist es in ihrer Verantwortung, sich darum zu bemühen, dass in der Gemeinde jene Grundvollzüge stattfinden, die diese überhaupt eine christliche Gemeinde sein lassen.
Eine weitere organisatorische Regelung ist das „Zusammenspiel von örtlicher Gemeinde und Sektor“.100 In dieser Regelung kommt die dritte Dimension der communio-Ekklesiologie, communio als Einheit, zu tragen: „Keine örtliche Gemeinde ist eine Insel“101, sie bleibt „nicht ihr eigener Horizont. Sie ist innerhalb eines pastoralen Sektors verortet“.102 Das organisatorische Angewiesensein einer örtlichen Gemeinde auf die anderen verhindert, dass die örtlichen Gemeinden, sich in sich selbst verschließen. Es öffnet sie nach außen. Im Gegensatz zu einer Pfarrei, die „alles hat“ (eigenen Pfarrer, hauptamtliche Mitarbeiter für Katechese, Gemeindegebäude, etc.) oder in der die Veranlagung ist „alles haben zu wollen“, lebt eine örtliche Gemeinde eine „offenkundige Armut“.103 Sie bedarf einzig allein des guten Willens der Menschen, um sich z.B. in den Räumen von diesem oder jenem versammeln zu können.104 Feiter weist im Zusammenhang mit dem Begriff der Armut, auf die Gefahr hin, dass man auch in Deutschland diesen und jenen Mangel „spiritualisiert“, z.B. dass es Gottes Wille sei, dass weniger Kinder zum Gottesdienst kommen oder die Kirche „gesund schrumpft“.105 In Poitiers wird nicht von Mitgliedermangel oder Priestermangel gesprochen, wenn es um den Grund der Errichtung örtlicher Gemeinden geht. Es wird stattdessen der Mangel an Vertrauen in das Volk Gottes und in dessen Gründer ernst genommen. Vielmehr wird als Grund der Wille genannt, Gemeinden auf Grundlage der Sakramente der christlichen Initiation zu bauen.106 Die örtlichen Gemeinden leben eine bewusst organisatorisch angelegte Armut, die sie öffnet und durch die sie erfahren, dass man als Kirche nie allein ist.107 Als Priester gehört man ebenfalls dem Priesterstand an, dessen Pluralität und Dienstcharakter einer unabhängigen, alleinherrschenden, einzelkämpfertümlichen Arbeits- und Lebensweise widerspricht, welche im Pfarramt begünstigt wurden. Immer wieder wird in Poitiers betont, dass es nicht darum ginge eine Kirche ohne Priester zu schaffen, sondern es ginge darum eine andere Gestaltwerdung des priesterlichen Dienstes zu entdecken und zu erkunden.
Der Begriff der „Nähe“ kommt immer wieder in den Texten aus Poitiers vor. So entdeckt eine örtliche Gemeinde, dass es ihrer Bestimmung entspricht, so wie Jesus sich in die Nähe der Menschen begeben hat, in der Nähe zu den Mitmenschen zu leben.108 Die Ängste, Nöte und Freuden der Mitmenschen werden wahrgenommen und geteilt. Die Erwartungen der Mitmenschen werden ernst genommen. Nähe ereignet sich, wenn Menschen einander begegnen und sich austauschen. Der kirchliche Grundvollzug der diakonia, wird auch als „Dienst der Nähe“ bezeichnet.
Zuletzt sei ein weiterer Begriff genannt und betrachtet: Rufen.109 Die Kultur des Rufens wird als essentiell für die Gemeindebildung in Poitiers angesehen. Dieser Begriff ist mit einer einfachen Regel verbunden, nämlich der zeitlichen Begrenzung einer Verantwortlichkeit auf drei, bei einer Wiederholung auf maximal sechs Jahre. Diese Regel verhindert, dass eine verantwortliche Person ihre Beauftragung und die damit verbundenen Aufgaben nach dem Schema der Selbstverständlichkeit ausfüllt. Es verhindert des Weiteren, eine ungesunde Machtaneignung innerhalb des Aufgabenbereichs, sodass jemand „unentbehrlich“ wird. Gemeindeglieder wären einerseits erleichtert, dass sie selbst entlastet werden, andererseits kann sich eine Unzufriedenheit entwickeln, darüber dass mögliche, vielleicht sogar notwendige Veränderungen und Entwicklungen keinen Raum bekommen. Darüber hinaus kommt einem anderen Aspekt noch größeres Gewicht zu: Die Konsequenz der Befristung ist die notwendige Einübung einer Kultur des Rufens in der örtlichen Gemeinde und im Sektor, die zu einer Grundhaltung wird. Denn drei, auch sechs Jahre vergehen wie im Flug. Diese Grundhaltung meint ein Aufmerksamwerden für die Menschen, die um einen herum leben und das Hingehen zu diesen, um sie zu fragen. Diese Grundhaltung ist geprägt von Vertrauen und wurde bereits vom Bischof vorbildhaft beim Akt des Errichtens vollzogen. Solch ein Vertrauen setzt auf die Fähigkeiten, die in anderen verborgen sind und zu Tage gefördert werden können, die sich entwickeln dürfen. Das Rufen ist verbunden mit dem Erlernen, die vielfältigen Gaben zu unterscheiden. Es ist Aufgabe der Dienstämter, aber auch der Getauften allgemein.
Eine örtliche Gemeinde wird im Gemeindeleben begleitet und kann Angebote der Schulung wahrnehmen und suchen. Dies geschieht jedoch auf rein freiwilliger Basis mit, wenn überhaupt nur geringen finanziellen Aufwand, da das Budget einer örtlichen Gemeinde ein völlig anderes als das von deutschen Gemeinden ist. Hierzu bemerkt Feiter, dass die Finanzen einer örtlichen Gemeinde es nicht erlauben einen entsprechend ausgebildeten Laien hauptamtlich für die Pastoral der Gemeinde anzustellen. 110 Trotzdem wird Laien in Form einer e.l.d’a. das Leben der Gemeinde anvertraut. Die Dienstämter stehen nicht in Konkurrenz zur e.l.d’a. und engagierten Christen vor Ort, sie sollen vielmehr ihnen dienen und ihnen helfen ihre jeweilige Berufung wahrzunehmen. So geht es nicht darum, das gemeindliche Leben „am Laufen zu halten“ und bestimmte Aufgabenbereiche zu besetzen: „Der Weg des Glaubens führt durch die Aufgaben, die zu erfüllen sind, aber endet nicht bei ihnen.“111 Der persönliche Glaube steht beim Rufen im Mittelpunkt. So heißt Glauben antworten auf einen Ruf. Nur der Gerufene kann antworten. In den biblischen Berufungsgeschichten gehört die Sendung in den Dienst zur Abfolge des Ruf-Antwort-Geschehens.
„Wer nicht gerufen wird, kann keinen Zugang zu seiner menschlichen Verantwortung finden. Er kann seine Fähigkeiten nicht entdecken, weil niemand da ist, um sie aufzudecken.“112 Die Kultur des Rufens in den örtlichen Gemeinden beschreibt einen Weg, nach Bulteau, immer mehr Mensch zu werden. Die örtlichen Gemeinden müssen dazu ihren Blick von sich selbst nehmen, um die anderen wahrnehmen zu können.
Das „Wie“der örtlichen Gemeindebildung ist entscheidend. Nachahmer seien darauf hingewiesen, dass es sich um kein fertiges Modell handelt, sondern, dass sie sich ebenfalls einem vergleichbaren Prozess wie Poitiers aussetzen müssen.
Das Besondere an Poitiers ist die Kultur des Rufens, die gelebte Nähe, die Sicherstellung der drei kirchlichen Grundvollzüge sowie die stimmige Konzeption und Logik der Strukturen, die immer wieder erneuert und überprüft werden. Deshalb ist das „was alle sagen“113, tatsächlich für die Mitglieder der örtlichen Gemeinden erlernbar. Zusätzlich zeichnet sich die Diözese Poitiers dadurch aus, dass sie sich bereits Anfang der 90er Jahre, im Gegensatz zu den restlichen französischen Diözesen, gegen eine Zentralisierung entschlossen hat.114
So kann Poitiers im weitesten Sinne schon fast als ein Beispiel für das gelebte „Priestertum aller Gläubigen“ im evangelischen Sinne angesehen werden. Freilich unterscheidet sich die theologische Begründung der Hierarchie und die damit verbundenen Weiheämter von der evangelischen Begründung einer Ordnung deutlich. Dennoch sind die Gemeinsamkeiten nicht zu leugnen.
Deshalb ist das Beispiel von Poitiers von großer Bedeutung auch im evangelischen Raum. Gerade in den ländlichen Räumen, insbesondere der Neuen Bundesländer Deutschlands, ähnelt die gesellschaftliche und kirchliche Situation der Poitiers Anfang der 90er Jahre: Abwanderung vom Land, demographischer Wandel, hohe Erwerbslosigkeiten, Verlagerung wichtiger Infrastrukturen in Ballungsräume und dementsprechend hohe Frustration sowohl innerhalb der Gesellschaft als auch in und an kirchlichen Gemeinden. Zusätzlich finden eine Zentralisierung und Zusammenschlüsse der Gemeinden statt. Folglich ist die Überlastung der Pfarrer dieses Systems spürbar.
Um diesem Teufelskreis Einhalt zu bieten, ist eine neue Haltung, eine Umkehr, wie sie in Poitiers stattfand, notwendig. Dann steht nicht mehr der Mangel an Gemeindemitgliedern im Fokus und damit unterschwellig ein Misstrauen gegenüber Gott, sondern der Reichtum der einzelnen Gemeindemitglieder. Dadurch entstehen wieder Gemeinden, die sich ihrer Taufwürde bewusst sind und sich auch wieder als christliche Gemeinschaft erfahren.
Literaturverzeichnis
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darin wiederum:
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3) Bulteau, Gisèle: [Mein Auftrag: Begleitung der örtlichen Gemeinden] Mes responsabilités auprès des communautés locales, 63-105.
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Un gout d’espérance. Vers un nouveau visage d’Eglise II, Rouet, Albert/ Boone, Eric/ Bulteau, Gisèle/ Russeil, Jean-Paul/ Talbot, André: Paris 2008, 49-126.
darin:
5) Rouet, Albert: [Die örtlichen Gemeinden als Institution] Les communautés locales come institution, 75-98.
6) Bulteau, Gisèle: [Ein Weg, um immer mehr Mensch zu werden] Les communautés locales, un chemin d’humanisation, 49-73.
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Vorträge
Russeil, Jean-Paul: Au cœur des communautés locales, la grâce baptismale. Congrés du 14 au 16 octobre 2011 à Huysburg.
Anmerkungen:
1 Folgende Darstellung der geschichtlichen Entwicklung der Gemeinden in Poitiers entspricht dem Praxisblatt „D’où venons-nous?“ der
Diözesanzeitschrift, dem Guide de Travail 2 sowie dem Abschnitt „Le diocèse de Poitiers“. Vgl. Fiche 1, in der Zeitschrift: Eglise en
Poitou, 24. Oktober 2007. Vgl. Guide de Travail 2, 34. Vgl. Rouet u.a., Un nouveau visage d’Eglise, 15-17.
2 Vgl. Ebd., 17.
3 Vgl. Rouet, Auf dem Weg zu einer erneuerten Kirche, in: Feiter/Müller (Hg.), Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?, 17. Vgl.
Rouet u.a., Un nouveau visage d’Eglise, 20.
4 Vgl. Rouet u.a., Un nouveau visage d’Eglise, 15.
5 Vgl. Synopse der Teilnehmerberichte, 21f.
6 Vgl. Synopse der Teilnehmerberichte, 22.
7 Vgl. Synopse der Teilnehmerberichte, 21.
8 “La dimension apostolique était prioritaire.” Vgl. Rouet u.a., Un nouveau visage d’Eglise, 24.
9 Rouet, Auf dem Weg zu einer erneuerten Kirche, in: Feiter/Müller, Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?, 23.
10 Synopse der Teilnehmerberichte, 22.
11 Rouet, Auf dem Weg zu einer erneuerten Kirche, in: Feiter/Müller, Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?, 23.
12 Ebd., 25f.
13 Vgl. den folgenden Abschnitt mit Les grandes etappes du Synodes, in: Serviteurs d’Evangile.
14 Vgl. Russeil, Au cœur des communautés locales, la grâce baptismale,, Einführung.
15 Vgl. Rouet, Auf dem Weg zu einer erneuerten Kirche, in: Ebd., 26ff.
16 Ebd., 29f.
17 Ebd., 30.
18 Müller zitiert Bulteau, in: Ebd., 11.
19 Rouet, Auf dem Weg zu einer erneuerten Kirche, in: Ebd., 40.
20 Ebd., 40.
21 Boone, Örtliche Gemeinden und Dienstämter: Anhaltspunkte, Erfahrungen, Suchbewegungen, in: Ebd., 148.
22 Rouet, Die örtlichen Gemeinden als Institution, in: Ebd., 103.
23 Ebd., 117.
24 Vgl. Abschnitt mit „Des communautés: visages et chemins d‘Evangile“, Fiche 3, in der Zeitschrift: Eglise en Poitou, 24. Oktober 2007, Punkt 1.
25 Rouet, Auf dem Weg zu einer erneuerten Kirche, in: Feiter/Müller (Hg.), Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?, 33.
26 Vgl. Ebd., 32f.
27 Vgl. Introduction in der Zeitschrift: Eglise en Poitou, 24. Oktober 2007.
28 Bulteau, Mein Auftrag: Begleitung der örtlichen Gemeinden, in: Feiter/Müller, Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?, 51.
29 Vgl.: „L’équipe locale d’animation n’est pas toute la communauté!“ Fiche 7 und Bulteau, Mein Auftrag: Begleitung der örtlichen Gemeinden, in: Feiter/Müller, Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?, 51.
30 Rouet, Auf dem Weg zu einer erneuerten Kirche, in: Ebd., 38f.
31 Ebd., 39.
32 Relecture meint das Wiederlesen der gemachten Erfahrungen.
33 Vgl. Rouet, Auf dem Weg zu einer erneuerten Kirche, in: Feiter/Müller (Hg.), Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?, 31.
34 Vgl. Fiche 7 in der Zeitschrift: Eglise en Poitou, 24. Oktober 2007.
35 Vgl. ebd. Fiche 8.
36 Ebd. Fiche 9.
37 Ebd. Fiche 10.
38 Ebd. Fiche 12.
39 Ebd. Fiche 13.
40 Bulteau, Mein Auftrag: Begleitung der örtlichen Gemeinden, in: Feiter/Müller, Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?,57.
41 Ebd., 54.
42 Rouet, Auf dem Weg zu einer erneuerten Kirche, in: Ebd., 32.
43 Bulteau, Mein Auftrag: Begleitung der örtlichen Gemeinden, in: Ebd., 56.
44 Ebd., 57.
45 Anregungen zur Erneuerung sind auf Fiche 14 zu finden in der Zeitschrift: Eglise en Poitou, 24. Oktober 2007.
46 Bulteau, Mein Auftrag: Begleitung der örtlichen Gemeinden, in: Feiter/Müller, Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?,57.
47 Vgl. Härle, Artikel Kirche VII, TRE, 303f.
48 Vgl. Bulteau, Mein Autrag: Begleitung der örtlichen Gemeinden, in: Feiter/Müller, Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?, 65.
49 Vgl. Ebd., 121.
50 Härle, Artikel Kirche VII, TRE, 304.
51 Vgl. Ebd., 281
52 Vgl. ebd., 304
53 Vgl. Kasper, Art. Kirche, LThK, 1465f.
54 Vgl. den Abschnitt mit Fiche 11 in der Zeitschrift: Eglise en Poitou, 24. Oktober 2007
55 Vgl. Titel von Punkt II „Quels sont les effets de l'accent mis sur la grâce du baptême ?“ des Vortrags Russeils.
56 Russeil, 85.
57 Müller, Ein Schimmer von Hoffnung – eine Einführung, in: Feiter/Müller (Hg.), Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof, 10. Kennzeichen von Basisgemeinden in Südamerika und Afrika sind eine Mission der Nähe und eine pfarreiunübliche Struktur. Vgl. ebd., 10.
58 Vgl. Russeil, Au cœur des communautés locales, la grâce baptismale, 2.
59 Vgl. PO, 6. Wird zitiert in Russeil, Au cœur des communautés locales, la grâce baptismale, 1.
60 Vgl. „Des communautés: visage et chemins d‘Evangile“, Fiche 3, in der Zeitschrift: Eglise en Poitou, 24. Oktober 2007, Punkt 2.
61 Vgl. „Que demande la foi?“, Fiche 2, in der Zeitschrift: Eglise en Poitou, 24. Oktober 2007, Punkt 2.
62 Vgl. Fiche 2, in der Zeitschrift: Eglise en Poitou, 24. Oktober 2007, Punkt 3. Übersetzung von L.E.D.
63 Ebd., 3.
64 Vgl. Bulteau, Mein Auftrag: Begleitung der örtlichen Gemeinden, in: Feiter/Müller (Hg.), Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?, 59.
65 Vgl. Abschnitt mit “L’esprit des communautés”, Fiche 4, in der Zeitschrift: Eglise en Poitou, 24. Oktober 2007, Punkt 2 und 3.
Vgl. Bulteau, Ein Weg immer mehr Mensch zu werden, in: Feiter/Müller (Hg.), Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?, 122f.
67 Ebd., 120.
68 Ebd., 3.
69 In der Diözese gibt es ein tradiertes Bewusstsein, dass Priester Apostel sind. Dies spielt weiterhin eine große Rolle. Die Berufung und die Mission der Laien werden seit Jahren gefördert. Die Rezeption des Vat. II wurde begonnen und wird noch weitergehen. Vgl. Russeil, Au cœur des communautés locales, la grâce baptismale, 4.
70 Des Weiteren werden die Begleitung der e.l.d’a.s durch den diözesanen Dienst für spirituelles Leben sowie andere Angebote
(Einkehrtage, individuelle Begleitung, etc.), vielfältige Veröffentlichungen zur Stärkung des Glaubens und des Gebetes genannt. Vgl. Abschnitt mit Russeil, Au cœur des communautés locales, la grâce baptismale, 3-4.
71 Vgl. Bulteau, Ein Weg um immer mehr Mensch zu werden, in: Feiter/Müller (Hg.), Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?,130ff.
72 Vgl. Abschnitt mit Russeil, Au cœur des communautés locales, la grâce baptismale, 4-5. In der Fußnote 8 heißt es dazu, dass diese Anerkennung die Frucht mehrerer Faktoren ist: Das gegenseitige Zuhören und der Austausch, Begleitung und Weiterbildung, geistliches Leben und Anerkennen der unterschiedlichen Gaben und Dienste, der Glaubensweg als Bekehrung, das Bewusstsein für die Mission der Kirche und ein pastorales Projekt. Vgl. ebd.
73 Vgl. ebd., 5.
74 Die folgende Darstellung entspricht „Secteurs et communautés locales : la ‚va-et-vient‘“, Fiche 6 in der Zeitschrift: Eglise en Poitou, 24. Oktober 2007.
75 Moment meint einen bestimmten liturgischen Teil der Errichtungsfeier.
76 Vgl. Russeil, Schritte der örtlichen Gemeinden im Glauben, in: Feiter/Müller (Hg.), Was wird jetzt aus uns, Herr?, 70-75.
77 Vgl. Rouet, Auf dem Weg zu einer erneuerten Kirche, in: Ebd., 37.
78 Vgl. Russeil, Schritte der örtlichen Gemeinden im Glauben, in: Ebd., 76.
79 Ebd., 76.
80 Ebd., 45.
81 Ebd., 45f.
82 Rouet, Auf dem Weg zu einer erneuerten Kirche, in: Feiter/Müller (Hg.), Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?, 25f.
83 Zitate aus vorangegangenen Sätzen von Rouet, Auf dem Weg zu einer erneuerten Kirche, 25.
84 Vgl. Kasper, Theologie und Kirche, 280.
85 „Meistens wird Kommunion gefeiert, dabei wird immer der Bezug zur Eucharistiefeier im Sektor hergestellt. Die Krankenkommunion spielt
ebenfalls eine wichtige Rolle im Gemeindeleben. Ein Kommunionsverzicht bietet sich in der Fastenzeit wie der Advent an.“ Vgl. Bulteau, Mein Auftrag: Begleitung der örtlichen Gemeinden, in: Feiter/Müller (Hg.), Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?, 50f.
86 Müller, Wenn Vertrauen zum Baustein von Kirche wird, in: Boehme/Herkert (Hg.), Proposer la foi – Dem Glauben einen Weg bereiten: Madeleine Delbrêl, 87-107.
87 Rouet, Auf dem Weg zu einer erneuerten Kirche, in: Feiter/Müller (Hg.), Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?, 36.
88 Müller, Wenn Vertrauen zum Baustein von Kirche wird, in: Boehme/Herkert (Hg.), Proposer la foi – Dem Glauben einen Weg
bereiten: Madeleine Delbrêl,96.
89 Müller, Wenn Vertrauen zum Baustein von Kirche wird, in: Boehme/Herkert (Hg.), Proposer la foi – Dem Glauben einen Weg bereiten: Madeleine Delbrêl, 100.
90 Müller, Wenn Vertrauen zum Baustein von Kirche wird, in: Boehme/Herkert (Hg.), Proposer la foi – Dem Glauben einen Weg bereiten: Madeleine Delbrêl, 106.
91 Feiter, Die örtlichen Gemeinden von Poitiers - Reflexionen zu ihrer Reflexion, in: Feiter/Müller (Hg.), Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?, 153.
92 Ebd., 99.
93 Ebd., 154.
94 Ebd., 154f.
95 Ebd., 155.
96 Ebd., 157.
97 Vgl. folgenden Abschnitt mit „Der Mix aus demokratischen und hierarchischen Vorgehen“ bei Feiter, Die örtlichen Gemeinden von Poitiers - Reflexionen zu ihrer Reflexion, in: Ebd., 157f.
98 Ebd., 157.
99 Rouet, Auf dem Weg zu einer erneuerten Kirche, in: Ebd., 37.
100 Vgl. folgenden Abschnitt mit „Das Zusammenspiel von örtlicher Gemeinde und Sektor“ bei Feiter, Die örtlichen Gemeinden von Poitiers -
Reflexionen zu ihrer Reflexion, in: Ebd., 158ff.
101 Bulteau, Mein Auftrag: Begleitung der örtlichen Gemeinden, in: Ebd.,49.
102 Bulteau, Mein Auftrag: Begleitung der örtlichen Gemeinden, in: Ebd., 121.
103 Rouet. Die örtliche Gemeinde als Institution, in: Ebd., 115.
104 Vgl. ebd., 115.
105 Ein von der Verfasserin gewähltes Beispiel, welches die Abwegigkeit einer solchen missbräuchlichen Spiritualisierungsstrategie
darstellen soll.
106 Vgl. Feiter, Die örtlichen Gemeinden von Poitiers - Reflexionen zu ihrer Reflexion, in: Feiter/Müller (Hg.), Was wird jetzt aus
uns, Herr Bischof?,, 159.
107 Bulteau,Mein Autrag: Begleitung der örtlichen Gemeinden, In: Ebd., 51.
108 Vgl. auch Zitat aus Serviteurs d’Evangile zuvor.
109 Abschnitt entspricht Feiter, Die örtlichen Gemeinden von Poitiers - Reflexionen zu ihrer Reflexion, in: Feiter/Müller (Hg.), Was wird jetzt aus uns, Herr Bischof?, 162ff.
110 Hierbei wird ebenfalls die Handhabe vermieden, jemanden als Ersatz für den Pfarrer zu finden, der auf Dauer dessen Aufgaben
erfüllt. Vgl. ebd.,
111 Bulteau, Ein Weg, um immer mehr Mensch zu werden, in: Ebd., 132.
112 Rouet, Die örtliche Gemeinde als Institution, in: Ebd., 100.
113 Feiter, Die örtlichen Gemeinden von Poitiers - Reflexionen zu ihrer Reflexion, in: Feiter/Müller (Hg.), Was wird jetzt aus uns,
Herr Bischof?, 157.