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Das offene Haus

 

Liebe M., weißt Du noch, wie du kamst, um in der Dunkelheit unser Gemeindezentrum zu fotografieren und alle Türen offen fandest? Du gingst in alle Räume und machtest das Licht an, so dass alle Fenster hell erleuchtet waren und fotografiertest dann das Gemeindezentrum für eine Postkarte, die wir anlässlich des 20. Jubiläums des Gemeindezentrums im März 1999 verschenken wollten. Anschließende kamst Du zu mir rüber in die Wohnung und erzähltest mir das.

„HERR, ich danke Dir,“ habe ich gesagt, dass ich auf diese Weise etwas von dem offenen Gemeindezentrum gehört habe und die Türen abschließen konnte. Im Jubiläumsgottesdienst habe ich die Geschichte erzählt. Immer wieder habe ich daran denken müssen, wenn wieder mal vergessen worden war, eine der drei Außentüren abzuschließen und nichts passiert war. Alles stand am nächsten Morgen noch an seinem Platz.

Liebe M., wir haben so viel im Laufe der Jahre miteinander erlebt, obwohl Du schon so lange weggezogen bist, wenn auch nur in den Nachbarbezirk. Du hast so viel bei uns bewirkt. Doch wenn ich an Wunder denke, die ich erlebt habe, fällt mir diese Geschichte ein.




HERR, wie oft hast Du uns vor „kleinen“, unbeabsichtigten Fehlern des Alltags behütet, vor Fehlern, entstanden aus Unaufmerksamkeit, Bequemlichkeit, Leichtsinn...
Was hätte alles passieren können, wenn Du nicht Deine schützende Hand über uns gehalten hättest, - oder, wie wir sagen – nicht Deinen Schutzengel geschickt hättest. Wie oft hätte ich schon einen Unfall beim Autofahren haben können! Bei dem, an dem ich schuldig war, ist meiner Beifahrerin nichts passiert und auch sonst nicht viel. Dir sei Dank!

HERR, ich danke Dir, dass Du uns immer wieder so viel durchgehen lässt und das verhinderst, was eigentlich darauf folgen müsste.

HERR, hilf uns, auch die vielen „kleinen“ täglichen Wunder im Blick zu behalten!