Folgende Worte von Hans-Joachim Maaz sprechen aus, was ich jetzt lernen möchte:

"Die Aufgabe ist, endlich zur Ruhe, zum Frieden mit sich und der Welt zu kommen, zur Zufriedenheit mit seinem gelebten Leben zu finden, mit allem darin eingeschlossenem Unglück.

Konkret heißt das,

das Erfahrene zu verstehen,

das Gesammelte zu ordnen,

Unerledigtes abzuschließen,

Kämpfe zu beenden

und Beziehungen zu klären.

Dazu bedarf es der emotionalen Verarbeitung, der Reflexion und der Mitteilung.
Es geht nicht mehr um den Stolz der Erfolge und die Schmach der Niederlagen,
sondern darum zu verstehen, wie und weshalb Erfolge möglich oder notwendig und warum Niederlagen unvermeidbar waren.
Es geht nicht mehr um  die Bewertung, sondern um die verstehende Einsicht, etwa auch dessen,
das mancher Erfolg unnötig, überflüssig, falsch und schädlich für einen selbst oder für andere gewesen ist und
das manche Niederlage wesentliche Erkenntnis, Entwicklung und Reife initiiert hat.

So kann Frieden werden."

Die narzistische Gesellschaft. Ein Psychogramm, München 2012, S. 171.

 

Ich habe als 1956 geborene Frau aus dem Osten Deutschlands laut 

Dr. Marc Luy, Forschungsgruppenleiter am Vienna Institute of Demography

http://www.lebenserwartung.info/index-Dateien/ledeu.htm

eine Lebenserwartung von 70,95 Jahren.

 

Für unser Gemeindeblatt vom Februar - April 2014 schrieb ich folgenden kleinen Artikel für die Rubrik "Wussten Sie schon?"

 

Alt werden wie Methusalem?

Im 1. Buch Mose ist auf den ersten Seiten das Alter von Männern zu lesen, die sehr alt geworden seien, unter ihnen der Methusalem mit 969 Jahren,der seitdem sprichwörtlich für ein sehr hohes Alter von Menschen steht.

Im 6. Kapitel wird erzählt, dass Gott die Lebenszeit der Menschen auf 120 Jahre beschränkt. Im 3. Mose, Kap. 27 werden die Altersphasen von uns Menschen folgendermaßen eingeteilt:

1 Monat bis 5 Jahre (Kleinkind)

5 Jahre-20 Jahre (Kind in der Lernphase)

20 Jahre – 60 Jahre (Erwachsene im Arbeitsalter)

ab 60 Jahre (Alte und Hochbetagte)

Auch im 1. Timotheusbrief, Kap. 5,9 wird das Alter von 60 Jahren im Blick auf Witwen genannt. Jüngere sollen wieder heiraten und Kinder gebären und sich um ihre Familie kümmern. Ältere hatten die Möglichkeit von der Gemeinde Hilfe zum Lebensunterhalt zu bekommen. Wir würden heute sagen, eine Rente bzw. Pension zu bekommen.

Die im 1. Buch Mose genannten viel höheren Lebenszeiten von Menschen sind literarisches Mittel der Übertreibung, um auf Probleme aufmerksam zu machen. So begrenzt Gott die Lebenszeit. Auch wird die Bedeutung eines Menschen wie Abraham damit herausgestrichen, dass ihm ein hohes Alter zugeschrieben wird. Ebenso kann damit betont werden, dass nach einem schlimmen Schicksal noch viele gute Jahre folgten, wie in der Hiobserzählung.

Die Einteilung im 3. Mose, Kap. 27 dagegen scheint mir auch heute noch sinnvoll zu sein. Ab 60 Jahre lassen unsere Kräfte nach. Der Körper befindet sich in einer Umstellungsphase, ob wir wollen oder nicht. Wir sind alt geworden. Darum sollten wir von Arbeitspflichten entlastet werden.