Beitragsseiten

 
 
Wie ich in einer Bbliothek mir nicht vornehme, die Bücher der Reihe nach zu lesen, so wie sie im Regal stehen, sondern mir ein bestimmtes aussuche, je nach meinen Bedürfnissen und Wünschen, so sollte ich auch nicht versuchen die Bibel von vorn bis hinten durchzulesen.
Normalerweise werde ich nach den ersten paar Seiten die Bibel als langweilig wieder beiseite legen.

Warum passiert das?

In der Bibel werden viele Geschichten doppelt, dreifach oder sogar vierfach erzählt. Dies hinter einander zu lesen, ist langweilig. Nun werden die Texte aber in der Bibel nicht wortwörtlich wiederholt, sondern enthalten Abweichungen.
Genau dies ist aber das Interessante beim Lesen der Bibel. Sie stellt uns Denkaufgaben:
Warum steht dies hier so und ein paar Seiten weiter ganz anders?
So ist sie eigentlich kein Buch zum Lesen, sondern zum Nachdenken. Nachdenken aber ist anstrengende Arbeit, verbraucht nicht wenige Kalorien und kann sogar weh tun.
Denn wenn ich etwas als ein Problem ansehe und angestrengt nach einer Lösung suche, muss ich unter Umständen von eingefahrenen Denkgewohnheiten Abschied nehmen und die Sache einmal von einer ganz anderen Seite betrachten.

So ist die Bibel eigentlich ein Arbeitsbuch.

Entsprechend sind die meisten Bibeln gedruckt worden:

  • - Sie enthalten viele Zahlen. Jedes Buch wurde in Kapitel und Verse unterteilt, so dass man nach diesen Angaben jeden Satz der Bibel gut finden kann, egal welche Übersetzung oder Ausgabe der Bibel man in der Hand hält.
  • - Unter den Geschichten oder Abschnitten stehen in sehr vielen Bibelausgaben wiederum Zahlen. Sie beziehen sich auf die Verse des vorstehenden Abschnitts. Nach dem Doppelpunkt stehen andere Sätze der Bibel mit einem ähnlichen Wortlaut.
So gibt es also sehr viele Querverweise innerhalb der Bibel. Der Hamburger Pfarrer Christoph Römhild und der amerikanische Computerfachmann Chris Harrison haben diese Querverweise digital verarbeitet. Daraus ist folgendes Bild entstanden:
 
 
 


Die grauen Striche unten sind die biblischen Bücher nach der Länge ihrer einzelnen Kapitel in Versen gemessen. Die Bögen zeigen die inhaltlichen Beziehungen zwischen den einzelnen Büchern.
Dabei muss man bedenken, dass die Bibel innerhalb von mehr als 1000 Jahren entstanden ist, in der Zeit zwischen ca 1200 vor Christus und ca. 100 nach Christi Geburt. Wenn ich sie in die Hand nehme, habe ich ein Werk vor mir, wie es kein zweites auf der Welt gibt! In diesen mehr als 1000 Jahren ihrer Entstehung haben an  dieser Bibliothek tausende und abertausende Menschen mitgeschrieben und sie immer wieder abgeschrieben. Dadurch ist Lebensweisheit hier eingeflossen, wie in keinem anderen Buch auf dieser Welt. Auch wenn ich mir Gott nicht vorstellen kann, kann es nur nützlich sein, diesen Schatz in die Hand zu nehmen und zu lesen.